Bericht von Melanie Straub
Am 26. November 2021 starteten Felix Tanzer und ich zur Eiszapfen Regatta an den Bodensee. Gemeldet waren 44 Boote in 4 Yardstick Gruppen. Wir durften mit 2 Schweizern auf einer J70 mitsegeln, die ich vom Skeeta – Foilen kenne und freuten uns sehr auf die bevorstehende Regatta. Die ungewöhnlichen Bedingungen einer Regatta in dieser Jahreszeit fiel uns gleich beim Freiräumen des verschneiten Autos in Früh auf.
In Friedrichshafen angekommen, stiegen wir auf die Fähre, setzten über in die Schweiz und trafen uns mit unseren Mitseglern in Romanshorn. Im Hafen machten wir die J 70 regattafertig und segelten bei traumhaften, jedoch etwas kälteren Bedingungen Raumschots mit Gennaker Richtung Ultramarin in Kressbronn. Dort gab es für uns erstmal eine Tasse heiße Schokolade zum Aufwärmen, da segeln bei 0 Grad und 15-20 Knoten Wind dann doch etwas kälter ist.
Am Samstag um 10:00 Uhr nach der Steuermannsbesprechung ging es ab aufs Wasser. Warm eingepackt und mit ausreichend Glühwein in den Thermoskannen segelten wir ein paar Schläge und übten Manöver, damit wir für die anstehende Wettfahrt bestens vorbereitet sind. Der gute anfängliche Wind ließ schnell nach und wir dümpelten umher. Nach kurzer Zeit und etlichen Winddrehern fing sich der Wind wieder und es kamen angenehme 8 Knoten. Somit konnten wir endlich starten. Bei 44 Booten haben wir uns schon sehr auf das Matchen am Start gefreut, jedoch hat sich der Wettfahrtleiter dazu entschieden in 5 Gruppen zu starten, weshalb das Gedränge um die Besten Plätze am Start dann doch recht unspektakulär war. Nach dem Start ging es auf die lange Kreuz und der Wind wurde immer stärker bis er in Spitzen weit über 20 Knoten in Böen erreichte, was auch einigen Teams ordentlich zu schaffen machte. Unser Motto jedoch lautete: Wer fiert verliert!
Das Feld war bunt gemischt vom 13 jährigen Jollensegler bis hin zum Americas Cup & mehrmaligen Olympia Teilnehmer. Die Luvtonne war durch die Entfernung und dem teilweise Schnellfall erst recht spät zu erkennen. Nach dem Tonnenmanöver heizten wir Vollgas mit Gennaker über die Ablauftonne Richtung Leetonne. Bei dem starken Wind gelangten wir ins Gleiten und surften mit den Wellen mit, was definitiv unser Highlight war. Durch den starken Wind blieb kaum ein Team vom Sonnenschuss verschont. Leider steuerte auch ich eine Halse etwas zu spitz und kurz vor dem Leemanöver machten wir auch einen kleinen Abstecher, welchen wir jedoch schnell wieder in Griff bekommen haben. Nach 1:38:48 h gesegelter Zeit erreichten wir mit eingefrorenen Händen und Füßen das Ziel. Nach dem Zieleinlauf haben wir erstmal mit unserem warmen Glühwein angestoßen und konnten uns dadurch wieder etwas aufwärmen. Wir nutzen den traumhaften Wind noch etwas aus und segelten paar Schläge, bis wir schließlich alleine auf dem Bodensee waren. An Land angekommen ging es kurz in die Ferienwohnung zum duschen und aufwärmen, bevor es danach wieder zur Ultramarin ging für die Siegerehrung.
Bei Lagerfeuer und Glühwein fand die Siegerehrung statt. Wir ersegelten den 3. Platz in unserer Yardstickgruppe 2. Bei leckerem Abendessen und paar Gläschen Wein ließen wir den erfolgreichen Tag ausklingen. Am nächsten Morgen stiegen wir auf die J70 und machten uns wieder auf den Weg Richtung Romanshorn. Die Rückfahrt in die Schweiz war leider nicht so schnell wie der Hinweg, da wir kreuzen mussten. Der Wind kam direkt aus Richtung Romanshorn. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten wir bei Schneefall und immer stärker werdendem Wind Romanshorn und machten uns auf den Heimweg.
Nach der Autofahrt über die verschneiten Autobahnen kamen Felix und ich pünktlich zum 1. Advent Abendessen wieder in München an.