Bericht Finn Kenter

H-Boot WM und Alpencup in Malcesine 

In diesem Jahr war Malcesine am Gardasee der Austragungsort der H-Boot WM. Für viele Seglerinnen und Segler ein besonders schöner Ort für eine Weltmeisterschaft. Aufgrund der warmen Temperaturen und des verlässlichen thermischen Windes, traten neben vielen Deutschen auch Teams aus 7 weiteren Nationen den Weg nach Malcesine an. Die stärksten Mannschaften wurden aus Dänemark erwartet. Aber auch 3 Finnische Teams hatten die weite Reise auf sich genommen. Insgesamt meldeten 51 Teams.

Direkt vor der WM fand in diesem Jahr auch der Alpencup statt. Dieser wurde auch als  Vorbereitungsregatta genutzt. 32 Teams nahmen daran teil. Auch wir (GER1021) nutzen diese drei Regatta Tage, um uns auf die örtlichen Bedingungen einzustellen. Schlussendlich wurden wir beim Alpencup 6. . Er fand seinen Abschluß mit einem grandiosen Abendessen und Feuerwerk. Es folgten zwei Vermessungstage. An einem der beiden Tage fuhren wir auf die andere Seeseite und gingen wandern, und genossen von den Bergen die grandiose Aussicht auf den Gardasee.

 

Am Montag startete zunächst ein Practice Race. Im Anschluss folgte die feierliche Eröffnung der Weltmeisterschaft. Alle teilnehmenden Teams zogen durch Malcesine. Vornweg liefen Kinder mit den Fahnen der teilnehmenden Länder und eine Gruppe Trommler. Nach einer Runde durch die Altstadt endete die Tour im Kapitänshaus von Malcesine. Ein prunkvolles Haus mit einem Park direkt am Wasser. Hier gab es kleine Snacks, etwas zu trinken und es wurden kurze Reden vom Bürgermeister, dem Präsident des Yacht Clubs Malcesine und der internationalen H Boot Klassenvereinigung (IHA) gehalten.

 

Der Zeitplan für Dienstag war sehr entspannt. Um 11 Uhr fand das Skippersmeeting statt. Mit der einsetzenden Ora ging es bereits um kurz nach 1 aus dem Hafen. Der Wind frischte bis auf 18 Knoten auf. Drei Rennen wurden gesegelt. Der Start klappte überraschenderweise mit Flagge P und es gab nur wenige OSC Ergebnisse. Am Abend gab es neben einer sehr leckeren Pasta Party auch viele Proteste. Neben den klassischen Wegerecht Situationen, gab es auch zwei Proteste zu Haltegriffen und ungetragenen Schwimmwesten. In beiden Protesten waren viele Teams betroffen. Nach intensiven Verhandlungen wurden jedoch beide abgewiesen.

Wir starteten mit den Ergebnissen 7,22,17 gut in die WM. Am Abend lagen wir damit auf Rang 14. Besser hatten es aber der Finne Jyrki Lindstrom und sein Team gemacht, die mit den Rängen 5,5,4 führten. Erster Deutscher war Thomas Kausen und sein Team auf Platz 4 hinter dem Italiener Flavio Favini und Claus Høy Jensen.

 

Auch am Mittwoch ging das erste Rennen wieder entspannt um 1 mit der Ora los. Erneut wurden drei Rennen bei starkem Südwind gesegelt. Für uns lief es an diesem Tag leider nicht so gut. Wir belegten die Plätze 17, 34, 18 und rutschen auf den 17 Platz zurück. Gut, dass am Abend ein besonderer Programmpunkt bevor stand. Es gab ein großes Fischessen mit Wein in einem Restaurant direkt am See. Im Anschluss spielte Live Musik. Dazu wurde getanzt. Ein Highlight für Knut, „Opa“, Viehweger.

 

Der Donnerstag begann wie die beiden Tage zuvor um 1 Uhr. Eine Art Regatta zu segeln, an die man sich als bayrischer Seen Segler gewöhnen kann. Obwohl die Rennen erst gegen Nachmittag starteten, schafften wir entspannt 3 Rennen am Tag. Die ersten zwei Rennen fanden wieder bei starker Ora statt. Im letzten Rennen nahm der Wind dann deutlich ab. Für uns lief dieser Tag besser. Wir hatten diesmal die Starts wieder besser im Griff. Mit den Ergebnissen 18,13,9 landeten wir auf Rang 16. Nach nun 9 gesegelten Rennen waren die Platzierungen vorsortiert und es bahnte sich ein spannendes Finale für den letzten Tag an. Der Kampf um den WM Titel wurde zwischen dem dänischen Mehrfachweltmeistern Claus Høy Jensen mit seinem Team und dem italienischen Team um Flavio Favini ausgefochten. Claus führte mit wenigen Punkten vor den Italienern. Dann gab es eine große Lücke. Allerdings waren die Punkte um den 3 Rang wieder sehr eng. 8 Teams hatten noch eine Chance auf das Podest. Darunter waren auch die drei Deutsche Teams um Andi Lachenschmidt, Holger Köhne und Kay Niederfahrenhorts.

 

Überraschenderweise wehte am Freitag um 1 Uhr noch Peler, der Nordwind. So mussten sich alle auf diese neuen Bedingungen umstellen. Das erste Rennen konnte das junge finnische Quartett um Teppo Jara gewinnen. Dritter wurde Claus direkt vor Flavio. Somit führte Claus knapp. Im Rennen um den dritten Platz waren aus deutscher Sicht Andi Lachenschmidt und Holger Köhne mit den Platzierungen 8, 6 noch gut dabei. Auch das nächste Rennen war super spannend. Claus segelt einen Streicher ein und Flavio siegte. Leider nahm der Wind zum Ende des Rennens immer weiter ab und das 11. Rennen war somit auch das letzte bei dieser WM. Claus Høy Jensen, Frederik Dahl Hansen und Rasmus Jørgen Andersen wurden mit zwei Punkten Vorsprung Weltmeister. Zweiter wurde Flavio Favini, Tiziano Nava, Guido Bernardinelli und Nicola Bonarrigo. Platz drei belegte das Dänische Team um Anders Bertelsen. Mit zwei Punkten mehr folgte auf Platz 4 Holger und Jan Köhne und Sven Ulrich. Atemberaubend. Platz 6 belegt das Team Andi Lachenschmidt. Kay Niederfahrenhorts wurde mit seinem Team 8. Für uns lief der letzte Tag nochmal ziemlich gut. Wir konnten uns auf Rang 12 vorschieben.

Die weiteren Deutschen Ergebnisse in den ersten 20:

  1. Knut Viehweger, Timo von Schorlemer, Lisa Eggenstein
  2. Thomas Kausen, Jani und Franziska Funk, Alexander Eilhard
  3. Timm Nolden, Tabea und Thorne Rasche
  4. Silke und Jörn Kinner, Jürgen Freiheit

Am Abend gab es wieder einmal ein bezauberndes Abendessen und im Anschluss die Siegerehrung.

Vielen Dank an den Verein FVM der das Event super organisiert hat. Ein weiterer Dank geht auch an den Sponsor der WM Novalis. Wir freuen uns auf die WM nächstes Jahr in Finnland und hoffen, dass viele Deutsche Teams den weiten Weg auf sich nehmen werden.